Heilpraktiker-Ausbildung: Voraussetzungen
Berufe im Bereich Gesundheit und Gesundheitsvorsorge sind stark gefragt, darunter auch der Heilpraktiker. Die Ausbildung zum Heilpraktiker ist dabei nicht mit einer typischen Ausbildung vergleichbar, denn die Ausbildung selbst ist nicht näher geregelt. Die Prüfung zum Heilpraktiker folgt allerdings genauen Vorgaben.
Daher herrscht bei vielen Interessenten Verunsicherung, welche Voraussetzungen sie für die Ausbildung zum Heilpraktiker mitbringen müssen.
Persönliche Voraussetzungen zur Heilpraktiker-Ausbildung
An erster Stelle stehen zunächst nicht die formalen Voraussetzungen, sondern die persönlichen Voraussetzungen. Sie müssen einige Eigenschaften mit sich bringen, wenn Sie den Beruf des Heilpraktikers ausüben wollen. Zunächst muss einmal das Interesse am Beruf Heilpraktiker und er Naturheilkunde vorhanden sein.
Dann sollten Sie sich bewusst machen, dass Ausübung des Berufs Heilpraktiker eine hohe Verantwortung bedeutet. Verantwortungsbewusstsein, Freude an der Arbeit mit Menschen, Kommunikationsstärke und Empathie sind somit wichtige persönliche Eigenschaften, die Sie in sich tragen sollten.
Für die Ausbildung zum Heilpraktiker selbst müssen Sie zudem hohes Engagement, Motivation und Selbstdisziplin mitbringen. Unabhängig von der Ausbildungsart ist die Ausbildung an sich durchaus anspruchsvoll, da auch die Prüfung relativ hart ist.
Sie müssen also bereits ein, die entsprechende Zeit in die Ausbildung zu investieren. Zudem laufen die Ausbildungen nur über private Schulen. Die Bereitschaft, auch finanziell eine Vorinvestition in Ihre Zukunft zu leisten, muss also ebenfalls vorhanden sein.
Voraussetzung für die Teilnahme an der amtsärztlichen Prüfung vor dem Gesundheitsamt
Als formale Hürde bei der Ausbildung zum Heilpraktiker sind im Grunde erst die Voraussetzungen für die Prüfung zum Heilpraktiker relevant. Diese finden nach bundeseinheitlichen Richtlinien an den jeweiligen Gesundheitsämtern statt. Aus den Richtlinien ergeben sich auch die Voraussetzungen, unter denen ein Prüfling überhaupt erst zur Prüfung zugelassen wird. Das sind im Wesentlichen vier Kriterien.
Sie müssen zum Zeitpunkt der Prüfung mindesten 25 Jahre alt sein. Das soll ein Mindestmaß an Lebenserfahrung sicherstellen. Einen Schulabschluss, mindestens Hauptschule, müssen Sie ebenfalls vorweisen. Zudem müssen Sie physisch und psychisch gesund sein. Insbesondere ansteckende Krankheiten sind für die Ausübung des Berufes Heilpraktiker ein Ausschlusskriterium. Die starke mentale Belastung des Heilpraktikers muss auf eine stabile Psyche treffen. Nicht zuletzt müssen Sie ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen können. Mit einer Vorstrafe können Sie nicht als Heilpraktiker tätig werden.
Schulen haben nochmal eigene Voraussetzungen
Die Verunsicherung vieler Interessierter beim Thema Ausbildungsvoraussetzungen rühren sicher auch von den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schulen her. Die Schulen, die eine Heilpraktiker-Ausbildung anbieten, setzen nämlich selbst eigene Voraussetzungen an die Ausbildung. Diese können teilweise sehr deutlich auseinanderfallen.
Seriöse Schulen werden in jedem Fall auf die Prüfungsvoraussetzungen wie oben beschrieben hinweisen. In vielen Fällen beziehen sich dann die eigenen Voraussetzungen zum Unterrichtsbesuch auf die Prüfungsvoraussetzungen. Aber aus unterschiedlichen Gründen bestehen auch Unterschiede. Da einige Schulen auch solche Interessierte ansprechen wollen, die eine Heilpraktiker-Ausbildung ohne anschließende Tätigkeit in diesem Bereich suchen, haben diese oftmals gar keine Voraussetzungen. Bei den Fernstudienanbietern ist das beispielsweise das BTB.
Einige Schulen orientieren sich stark an den Prüfungsvoraussetzungen. So gibt es beispielsweise ein Mindestalter, das sicherstellt, dass der Schüler zum Zeitpunkt der Prüfung 25 Jahre alt ist. Beim Schulabschluss gehen viele Schulen ein wenig höher und fordern mindestens den Realschulabschluss. Bei einigen Schulen wird auch eine abgeschlossene Berufsausbildung gefordert, im strengeren Rahmen sogar im medizinischen Bereich.
Hier wird die Ausbildung dann meist an Schüler mit medizinischen Vorkenntnissen ausgerichtet. Ein Erste-Hilfe-Kurs wird bei einigen Schulen ebenfalls gefordert. Sie müssen sich somit genau bei den einzelnen Schulen um die dortigen Zulassungsvoraussetzungen informieren.
Voraussetzungen sind nicht wirklich hoch – Fast jeder kann Heilpraktiker werden
Die Prüfung ist zwar relativ schwierig und fordert bestimmte Inhalte, die Voraussetzung zum Heilpraktiker-Beruf sind aber insgesamt nicht besonders hoch. Im Grunde kann man auch im Selbststudium die Inhalte erlernen und dann in die Prüfung gehen. Angesichts der hohen Verantwortung und dem weiten Tätigkeitsfeld, in dem Heilpraktiker sich betätigen dürfen, besteht hier eine deutliche Lücke.
Die neue Richtlinie hat die Prüfungsinhalte zwar verschärft, aber die unregulierte Ausbildung erlaubt es, dass weniger seriöse Schulen ausbilden können und auch weniger seriöse Heilpraktiker, die irgendwie durch die Prüfung kommen, praktizieren. Das verwischt nicht nur den Unterschied zum Arzt, sondern ist auch für die seriös tätigen Heilpraktiker problematisch.
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