Was darf die Heilpraktiker-Ausbildung kosten?

heilpraktiker-ausbildung-kostenHeilpraktiker/in ist ein gefragter Beruf mit guten Zukunftsperspektiven. Allerdings ist er kein klassischer Lehrberuf. Daher muss die Ausbildung selbst finanziert werden. Dazu kommt die Entscheidung, welche private Schule besucht werden soll oder ob man sich den Lehrstoff im Selbststudium erarbeiten sollte.

Ausbildungsformen und Kosten

Heilprakiker Ausbildung Kosten
Dauer: 20 Monate
Kosten: 2.115,00 €
Heilprakiker Ausbildung Kosten
Dauer: 20 Monate
Kosten: 2.235,00 €
Heilprakiker Ausbildung Kosten
Dauer: 24 Monate
Kosten: 3.168 €
Heilprakiker Ausbildung Kosten

Dauer: 21 Monate
Kosten: 2.180 €

Die Kosten für die Ausbildung zum Heilpraktiker hängen von diversen Faktoren ab. Einen großen Einfluss hat zuerst die Ausbildungsform, in der Sie die Ausbildung absolvieren wollen. Die Schulen und Fernschulen bieten Ihnen hier mehrere Zeitmodelle an, in denen die Ausbildung stattfinden kann. Das ist zum ersten eine Vollzeitausbildung, in der die Inhalte in kompakter Form in wenigen Monaten vermittelt werden. Dann gibt es unterschiedliche Teilzeitmodelle, wo der Unterricht am Abend oder an den Wochenenden stattfindet. Neben Präsenzschulen gibt es auch Fernschulen, in denen die Ausbildung als Fernlehrgang durchgeführt wird.

Daraus resultieren auch unterschiedliche Ausbildungsdauern. Ein Intensivkurs bereitet sehr kurzfristig in Vollzeit auf die Prüfungen vor. Hier liegen die Kosten zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Ein Komplettlehrgang ohne Vorkenntnisse dauert etwa 12 bis 24 Monate, in einigen Teilzeitmodellen auch etwas länger. Hier liegen die Kosten ebenfalls bei etwa 2.000 bis 6.000 Euro. Darüber hinaus gibt es auch einfache Vorbereitungskurse zur Prüfung, die mit etwa 1.000 bis 1.500 Euro zu Buche schlagen. Hier werden allerdings nicht alle Inhalte vermittelt.

Bei einigen Schulen kann auch ein Business-Paket hinzugebucht werden, um sich auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse zur Selbständigkeit anzueignen. Diese liegen preislich bei etwa 5.000 Euro. Die meisten Lehrgänge beinhalten solche kaufmännischen Grundlagen neben den wesentlichen Inhalten der Heilpraktiker-Ausbildung.

Die Preise bei den Fernkursen schwanken stark, liegen allgemein zwischen 6.000 und 8.000 Euro bei einer Dauer von 12 Monaten. Es gibt auch abgespeckte Online-Kurse zur reinen Prüfungsvorbereitung. Diese liegen dann bei 400 – 1.000 Euro.

Lehrmaterialien kosten zusätzliches Geld

kosten-heilprakiker-ausbildungJe nach Schule oder Fernschule ist ein Bibliothekszugang oder Zugang zu Online-Materialien im Preis enthalten. Unterrichtsskripte erhalten Sie in der Regel immer ohne zusätzliche Gebühren. Der Zugriff zu Fachliteratur oder weiterführenden Materialien wie einem Fragenkatalog ist unter Umständen aber nicht enthalten.

Gerade Fachbücher sind sehr teuer und der Unterricht bezieht sich nicht selten auf bestimmte Standardlehrbücher. Somit müssen Sie die Kosten für Lehrmaterialien in der Ausbildung ebenfalls berücksichtigen. Gerade Lehrbücher können auch gebraucht angeschafft werden, um die Kosten zu reduzieren.

Achtung! Prüfungsgebühr nicht vergessen!

Was viele Schulen und Fernschulen leider ein wenig verschweigen, sind weitere anfallende Kosten. Die Schule oder Fernschule bereitet nur auf die Prüfung zum Heilpraktiker vor, die Prüfung selbst findet beim Gesundheitsamt der Stadt oder des Landkreises statt. Die Prüfung selbst und das Ausstellen der Heilpraktikererlaubnis kosten ebenfalls etwas.

Die Kosten schwanken allerdings sehr stark zwischen den Regionen. Als Prüfungsgebühr müssen Sie zwischen 250 und 600 Euro einrechnen, das Ausstellen der Erlaubnis kostet dann weitere 50 bis 150 Euro.

Die Anmeldung zur Prüfung muss auch jeder Prüfling selbst besorgen. Für die Prüfung selbst müssen Sie zudem einige Voraussetzungen erfüllen, beispielsweise ein Mindestalter von 25 Jahren, keine Vorstrafen und physische und geistige Gesundheit. Zudem müssen Sie einen Erste-Hilfe-Schein nachweisen – der kostet natürlich ebenfalls Geld, etwa 40 Euro.

Förderungsmöglichkeiten

Zum Glück gibt es einige Förderungsmöglichkeiten, um nicht allein die Kosten der Ausbildung zum Heilpraktiker zu tragen. Nachfolgend einige Beispiele:

Bildungsgutschein

Ein Bildungsgutschein kann bei der Agentur für Arbeit beantragt werden. Dafür muss man selbst nicht unbedingt arbeitslos sein, sondern die Weiterbildungs- oder Ausbildungsmaßnahme muss grundsätzlich geeignet sein, das Risiko einer Arbeitslosigkeit zu verringern. Darüber entscheidet der Sachbearbeiter in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen. Mit guten Argumenten Ihrerseits stehen die Chancen sehr gut, einen Bildungsgutschein zu erhalten. Die Kosten werden dann von der Agentur für Arbeit übernommen.

Begabtenförderung

Die Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung vergibt Stipendien, mit denen eine Aufstiegsfortbildung gesponsert wird. Sie müssen dafür einen guten Abschluss in einem medizinischen oder pflegerischen Beruf vorweisen, wenn Sie die Ausbildung zum Heilpraktiker machen wollen. Zudem dürfen Sie nicht älter als 25 Jahre alt sein, in Ausnahmefällen nicht älter als 27 Jahre. Lief die Ausbildung über die IHK, kann dort das Stipendium beantragt werden.

Bildungskredit

Der Bildungskredit unterstützt Sie monatlich mit 100 bis 300 Euro. Voraussetzung ist eine Fortbildung für Erwachsene und die Ausbildung muss an einer Schule stattfinden, die im Register für BaföG-förderungsfähige Schulen geführt ist. Leider trifft das nicht auch viele Schulen zu. Die sonstigen Bedingungen für Aufstiegs-BaföG müssen ebenfalls erfüllt werden. Diese Hürde ist aber meist nicht so hoch.

WeGebAU

Zählst du zu den gering Qualifizierten und bist über 45 Jahre alt, kannst du die Ausbildung zum Heilpraktiker von der WeGebAU fördern lassen. Dafür musst du in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen beschäftigt sein. Die Förderung läuft über die Agentur für Arbeit. 75 Prozent der Kosten werden übernommen. Bist du jünger als 45 Jahre, ist auch eine Förderung möglich. Dann werden 50 Prozent der Kosten übernommen.

Weiterbildungssparen

Mit einer staatlich geförderten Sparzulage kann das angesparte Geld auch für die Finanzierung einer Aus- oder Fortbildung eingesetzt werden. Das geht auch dann, wenn die Sperrfrist noch gilt. Genaueres muss aber eine Beratungsstelle mit Ihnen klären.

Rehabilitationsförderung

Behinderte oder von einer Behinderung bedrohte Personen können als Maßnahme zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt eine entsprechende Förderung beantragen. Der Antrag wird bei der Agentur für Arbeit gestellt. Spricht sich der Berater für die Förderung aus, werden die Kosten der Ausbildung übernommen.

Förderprogramme der Bundesländer

Viele Bundesländer und auch einige einzelne Gemeinden haben selbst ebenfalls Förderprogramme für Aus- und Weiterbildungen. Die Programme der Länder tragen oft Namen wie Qualifizierungsscheck, Bildungsscheck oder Weiterbildungsscheck. Voraussetzungen und Förderhöhe sind in den Programmen unterschiedlich.

Kann ich die Kosten absetzen?

heilpraktiker-werdenDie Kosten der Ausbildung können zudem steuerlich geltend gemacht werden. Das deutsche Steuerrecht sieht die Absetzbarkeit von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen vor. Dafür werden die Kosten der Ausbildung zum Heilpraktiker einfach in der Steuererklärung angegeben. Als Sonderausgabe sind die Kosten in unbegrenzter Höhe absetzbar.