Heilpraktiker-Ausbildung

heilpraktiker-ausbildungBerufe im Bereich Gesundheit sind stark nachgefragt. Das gilt nicht nur für Patienten, die (präventive) medizinische Leistungen in Anspruch nehmen wollen, sondern auch für die Berufe selbst. Immer mehr Menschen möchten einen Beruf wie den Heilpraktiker ergreifen, um anderen bei der Erhaltung ihrer Gesundheit zu helfen oder diese wieder herzustellen. Wenn Sie sich darüber hinaus sehr gut vorstellen können, eine eigene Heilpraxis zu betreiben, ist die Ausbildung zum Heilpraktiker sicher eine interessante Option für Sie.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Der Beruf des Heilpraktikers ist kein klassischer Ausbildungsberuf, bei dem über ein Lehrbetrieb und Berufsschule die Ausbildung bis zur Prüfung absolviert wird. Das bedeutet nicht, dass man einfach so Heilpraktiker werden kann. Gesetzlich geregelt ist in dem Sinne “nur” die Prüfung zum Heilpraktiker. Aus der zugehörigen Durchführungsverordnung zum Heilpraktikergesetz ergeben sich Voraussetzung für die Zulassung zur Heilpraktiker-Prüfung.

Voraussetzungen für die AusbildungAbhängig von der Schule
Voraussetzungen für die Prüfung

  • Mind. 25 Jahre alt
  • Körperlich und seelisch gesund
  • Polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge
  • Hiernach werden zur Heilpraktiker-Prüfung nur Personen zugelassen, die zum Zeitpunkt des Prüfungsantrags mindestens 25 Jahre alt sind und keine Vorstrafe haben. Spätestens bei Prüfungsantrag muss somit ein polizeiliches Führungszeugnis eingebracht werden. Beim Schulabschluss gilt mindestens der Hauptschulabschluss. Darüber hinaus dürfen Sie unter keiner chronischen, ansteckenden Krankheit oder einer Sucht leiden.

    Diese Bedingungen gelten für die Heilpraktiker-Prüfung, nicht für die Ausbildung zum Heilpraktiker. Sinnvollerweise sollten Sie aber die vorgenannten Voraussetzungen zum absehbaren Zeitpunkt der Prüfung erfüllen, wenn Sie mit der Ausbildung anfangen. Seriöse Schulen klären entsprechend über diese Punkte auf und setzen meist selbst entsprechende Voraussetzung an die Ausbildung zum Heilpraktiker in ihrem Hause. In begründeten Fällen wird davon abgewichen, wenn die Ausbildung beispielsweise auch einfach an interessierte Menschen oder als Zusatzmodul angeboten wird.

    Rein gesetzlich sind an die Heilpraktiker-Ausbildung selbst keine Voraussetzungen geknüpft. Natürlich sollten Sie ein eigenes Interesse an der Thematik mitbringen und ausreichend Motivation und Belastbarkeit, um die meist berufsbegleitend organisierte Ausbildung zu absolvieren. Der notwendige Zeitaufwand, um den Lernstoff zu erarbeiten, hängt ebenfalls an persönlichen Voraussetzungen. Wenn Sie beispielsweise medizinische Kenntnisse bereits mitbringen, fallen Ihnen diese Themen leichter.

    Dauer der Heilpraktiker Ausbildung

    Da die Ausbildung zum Heilpraktiker nicht näher geregelt ist, hängt die Ausbildungsdauer von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen unterscheiden sich die Schulen, die eine Heilpraktiker-Ausbildung anbieten, voneinander. Das kann auch dazu führen, dass die Ausbildung je nach Schule unterschiedlich lang veranschlagt wird.

    VarianteDauer
    Vollzeit18-24 Monate
    Tages-, Abend & Wochenendstudium18-30 Monate
    Intensivstudium14 Monate

    Weiterhin hängt es auch von der Ausbildungsform ab. Von Tagesunterricht über Abendunterricht bis zum Wochenendunterricht sowie dem Fernstudium gibt es hier ganz unterschiedliche Möglichkeiten und Angebote. Diese können wiederum unterschiedlich konzeptioniert sein.

    Gerade im Bereich des Fernunterrichts kann die Ausbildungszeit auch flexibler gestaltet sein. Damit ist das eigene Lerntempo eine weitere Größe, die die Dauer der Ausbildung beeinflusst. Weiterhin gibt es Ausbildungsangebote, die sich an Interessierte mit Vorkenntnissen richten und solche, die für komplette Einsteiger gedacht sind. Einige Ausbildungen sind auch modular aufgebaut, wo freiwillig Spezialisierungen gewählt werden können. Hier reicht also das Angebot von der Intensivvorbereitung auf die Prüfung bis zur mehrjährigen, umfassenden Ausbildung zum Heilpraktiker.

    Was am besten zu Ihnen passt, ergibt meist recht deutlich aus der Beschreibung der Ausbildung der jeweiligen Schulen. Danach können Sie die Zeitdauer der Ausbildung auch gut einschätzen. Allgemein gilt, dass eine wenige Wochen andauernde Ausbildung natürlich wenig umfassend sein kann. In der Ausbildung zum Heilpraktiker werden einige komplexe Sachverhalte vermittelt, die einen entsprechenden Zeitaufwand erfordern.

    Als grober Anhaltspunkt kann gesagt werden, dass eine Vollzeit-Ausbildung zum Heilpraktiker ab drei Monaten angeboten wird und eine berufsbegleitende Ausbildung in Teilzeit und Präsenzunterricht bis etwa 24 Monate dauert. Ein Fernstudium ist zwischen zwölf und 30 Monate veranschlagt, wobei hier oft individuelle Zeiten vereinbart werden können.

    Bei den kürzeren Vorbereitungsausbildungen zur Prüfung müssen Sie zudem bedenken, dass Sie damit vielleicht durch die Prüfungen kommen, aber genauere therapeutische Kenntnisse und Fähigkeiten müssen Sie sich im Anschluss dennoch aneignen. In dem Fall haben Sie vielleicht die Prüfung bestanden, fertig ausgebildet im eigentlichen Sinne sind Sie aber nicht. Längere Ausbildungen gehen dann auch den entsprechenden kompletten Weg und mit erfolgreicher Prüfung sind Sie dann auch fertig ausgebildet.

    Ausbildungswege

    Die möglichen Ausbildungswege wurden bereits im Abschnitt zuvor kurz angesprochen. Allgemein stehen Ihnen zwei Varianten zur Verfügung: Ein Präsenzlehrgang oder ein Fernstudium. Beim Präsenzlehrgang werden Sie in einer entsprechenden Schule zusammen mit anderen Auszubildenden von den Dozenten vor Ort unterrichtet.

    Hier gibt es noch einmal unterschiedliche Varianten. Beispielsweise gibt es eine berufsbegleitende Ausbildung zum Heilpraktiker, wo die Unterrichtszeiten außerhalb der üblichen Arbeitszeiten liegen. In dem Fall musst du abends oder am Wochenende in den Unterricht. Es gibt aber auch Vollzeit-Ausbildungen zum Heilpraktiker. Hier besuchst du tagsüber eine Heilpraktikerschule.

    Bei einem Fernstudium findet der Unterricht sozusagen online statt. Mittlerweile ist es bei den meisten Fernschulen so, dass Sie mit Beginn der Ausbildung Zugriff auf den Online-Campus der Fernschule erhalten. Dort können Sie die entsprechenden Unterlagen in elektronischer Form anschauen und auf die eigenen Geräte herunterladen. Meist gibt es weitere E-Learning-Angebote, die beim Lernen unterstützen und auch die weitere Kommunikation läuft online ab. Bei vielen Fernschulen ist es aber auch weiterhin möglich, die Studienhefte in Printform zu erhalten und sich danach das Wissen anzueignen. In beiden Fällen ist ein flexibles Lernen im eigenen Lerntempo und unabhängig von anderen möglich.

    Inhalte der Ausbildung

    Eine ordentliche Ausbildung zum Heilpraktiker enthält sehr vielseitige und teils anspruchsvolle Inhalte. Die Kenntnis dieser Inhalte ist auch außerordentlich wichtig, um den Beruf des Heilpraktikers auch sicher ausüben zu können. Natürlich liegt der Schwerpunkt der Ausbildung zum Heilpraktiker in der Vermittlung von medizinischen Inhalten. Es gibt aber auch darüber hinausgehende Inhalte, die eine gute Ausbildung ausmachen.

    Ein Beispiel hierfür ist die Vermittlung von rechtlichem Wissen. Hier spielen insbesondere die rechtlichen Grenzen bei der Ausübung des Berufes des Heilpraktikers eine Rolle sowie die Abgrenzung zum Arzt. Die Ausübung der Heilkunde ohne Approbation kann nur in einem festgesetzten rechtlichen Rahmen stattfinden, den Sie natürlich kennen müssen.

    Überwiegend werden aber natürlich medizinische Kenntnisse unterschiedlicher Art vermittelt. Dazu zählt unter anderem Grundkenntnisse in Anatomie und Physiologie sowie pathologische Anatomie und Pathophysiologie.

    Weiter werden in der Ausbildung Grundkenntnisse in allgemeiner Krankheitslehre und in der Erkennung von Volkskrankheiten vorgestellt. Das betrifft insbesondere das Erkennen von Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, degenerative Erkrankungen und übertragbare Krankheiten.

    Die Erkennung und Erstversorgung von Notfällen und lebensbedrohenden Zuständen ist ebenfalls Inhalt bei der Heilpraktiker-Ausbildung. Breiter werden zudem die Techniken der Anamnese und der Untersuchung von Patienten gelehrt. Wichtiger Lehrstoff ist zudem, Grenzen und Gefahren heilpraktischer Methoden – sowohl bei der Diagnose, als auch bei der Therapie – zu erkennen. Themen zur Praxishygiene, Desinfektion und Sterilisation sowie Injektions- und Punktionstechniken und dem Deuten von Laborwerten sind ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

    Je nach Schule und Ausbildung können Sie sich dann weiter spezialisieren in verschiedene Bereiche der Naturheilkunde. Einige Ausbildungen sind bereits so konzipiert, dass bestimmte Fachrichtungen oder Spezialisierungen enthalten sind. Diese Wahl- oder Wahlpflichtinhalte sind bei den Schulen unterschiedlich ausgestaltet. Bei einigen Ausbildungen werden zudem grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse zum Führen einer Praxis und zur Selbständigkeit gelehrt.

    Kosten der Heilpraktiker Ausbildung

    kosten-heilpraktiker-ausbildungDa die Ausbildung zum Heilpraktiker ausschließlich über private Schulen läuft, müssen Sie die Ausbildung selbst finanzieren beziehungsweise über eine Förderung finanziert bekommen. Die genauen Kosten für die Heilpraktiker-Ausbildung hängt von der Schule und der Ausbildungsform ab. Eine längere Ausbildung ist meist etwas teurer als eine kürzere, dafür dann meist inhaltlich umfassender. Allgemein gilt zudem, dass eine Ausbildung mit Präsenzunterricht teurer ist als ein Fernstudium.

    Heilprakiker Ausbildung Kosten
    Dauer: 20 Monate
    Kosten: 2.115,00 €
    Heilprakiker Ausbildung Kosten
    Dauer: 20 Monate
    Kosten: 2.235,00 €
    Heilprakiker Ausbildung Kosten
    Dauer: 24 Monate
    Kosten: 3.168 €
    Heilprakiker Ausbildung KostenDauer: 21 Monate
    Kosten: 2.180 €

    Die Spannbreite bei der Ausbildung mit Präsenzunterricht ist sicherlich größer als die Kosten bei den Fernschulen. Eine gute Ausbildung zum Heilpraktiker in Voll- oder Teilzeit startet bei etwa 5.000 Euro insgesamt und geht bis zu 11.000 Euro. Die Raten sind meist als monatliche Gebühr zu zahlen. Ein Fernstudium ist da im Vergleich günstiger und kostet zwischen 2.000 Euro und 3.000 Euro insgesamt. Auch hier sind monatliche Raten üblich. In einigen Fällen sind neben den monatlichen Gebühren noch weitere Kosten zu zahlen, daher sollten Sie sich über die Kosten bei den einzelnen Schulen genau informieren.

    Was in allen Fällen noch hinzukommt, sind die Gebühren für die Heilpraktikerprüfung. Die werden nicht von der Schule erhoben, da diese nicht prüfen, sondern vom zuständigen Landkreis. Die Prüfung findet in der Regel beim Gesundheitsamt statt.

    Die Prüfung ist nicht bundeseinheitlich geregelt, deshalb schwanken auch die Prüfungsgebühren je nach Landkreis. Mit etwa 300 Euro bis 600 Euro müssen Sie hier rechnen. Weiter 50 Euro bis 250 Euro kommen für die Erteilung der Heilpraktikererlaubnis dann nach erfolgreicher Prüfung noch dazu.

    Förderungsmöglichkeiten

    Wer die Ausbildung zum Heilpraktiker nicht aus eigener Tasche finanzieren will oder kann, hat verschiedene Förderungsmöglichkeiten, mit denen mindestens eine Teilübernahme der Kosten möglich ist. Bei der Agentur für Arbeit können Sie einen Bildungsgutschein beantragen. Dafür muss man selbst nicht zwingend arbeitslos sein. Allerdings muss im Gespräch deutlich werden, dass die Ausbildung das Risiko der Arbeitslosigkeit mindert. Der jeweilige Sachbearbeiter entscheidet dann, ob es den Bildungsgutschein gibt oder nicht.

    Jüngere Auszubildende können über die Begabtenförderung bei sehr gute vorheriger Ausbildung in einem anderen Beruf eine Förderung erhalten. Personen ab 45 Jahren in kleineren oder mittleren Unternehmen können sich über das Förderprogramm WeGebAU fördern lassen. Die Agentur für Arbeit übernimmt dann 75 Prozent der Kosten. Jüngere Mitarbeiter können auch gefördert werden, der Fördersatz ist dann aber nur 50 Prozent. Der Bildungskredit oder auch spezielle Förderungen der Länder oder Gemeinden und Städte sind weitere Möglichkeiten.

    Die Schulen selbst bieten ehemaligen Absolventen Rabatte auf weitere Ausbildungen in ihrem Hause an. Wenn Sie somit bereits eine Fort- oder Weiterbildung an einer privaten Schule gemacht haben, kann die Ausbildung zum Heilpraktiker – sofern angeboten – in vielen Fällen mit guten Rabatten absolviert werden. Einige Arbeitgeber beteiligen sich auch an den Ausbildungskosten, wenn die erworbenen Kenntnisse für ihn nützlich sind. Die Ausbildungskosten sind zudem steuerlich absetzbar und können somit teilweise vom Staat wiedergeholt werden.

    Wie läuft die Heilpraktiker-Prüfung ab?

    Heilpraktiker PrüfungBevor es überhaupt in die Prüfung gehen kann, sind die im obigen Abschnitt genannten Voraussetzungen zu erfüllen. Wer diese nicht erfüllt, der wird zur Prüfung auch nicht zugelassen. Die Anmeldung zur Prüfung müssen Sie meist selbst vornehmen beziehungsweise Ihre Schule hilft Ihnen dabei. Nach dem Heilpraktikergesetz müssten Sie nicht einmal im Vorfeld eine Ausbildung an einer Schule – sei es in Präsenzunterricht oder als Fernstudium – machen. Ein Selbststudium als Vorbereitung wäre auch möglich, ist aber nicht ratsam. In der Prüfung werden fundierte Kenntnisse verlangt, die im Selbststudium, vor allem ohne medizinische Vorkenntnisse, nur sehr schwer zu erlernen sind.

    Organisatorisch läuft die Heilpraktikerprüfung über den Landkreis ab, in dem man selbst wohnt. Die Prüfung findet dann im zuständigen Gesundheitsamt statt. In der Regel wird zweimal im Jahr ein Prüfungszeitraum festgelegt, an dem Sie an der nach vorheriger Anmeldung teilnehmen können. Die Anmeldung kann formlos mit einem einfachen Schreiben erfolgen. Meist liegt der erste Prüfungszeitraum im März und der zweite im Oktober.

    Für gewöhnlich besteht die Heilpraktikerprüfung aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Der schriftliche Teil ist zumeist ein Multiple-Choice-Test mit etwa 60 Prüfungsfragen. Dieser schriftliche Teil dauert zwei bis drei Stunden und ist bestanden, wenn mindestens 75 Prozent der Fragen richtig beantwortet wurden. Sie müssen den schriftlichen Teil der Prüfung bestehen, um überhaupt zur mündlichen Prüfung zugelassen zu werden.

    Schriftliche Teil

    In den Prüfungen werden im Grunde alle Bereiche einer ordentlichen Ausbildung zum Heilpraktiker abgefragt. Gesetzeskunde kann hier somit ebenso Thema sein wie die Grundkenntnisse in Anatomie und Physiologie, die Krankheitslehre ebenso wie Diagnose- und Untersuchungstechniken und die Praxishygiene ebenso wie die Deutung von Laborwerten. Die bereits zuvor genannten Inhalte sind – wenig überraschend – auch die Fragen, die in der Prüfung abgehandelt werden. Das gilt vor allem für den schriftlichen Teil.

    Mündliche Teil

    Ist der schriftliche Teil bestanden, findet die mündliche Prüfung vor einem Amtsarzt, einem oder mehreren Beisitzern sowie einem Protokollanten statt. Hier werden meist einige allgemeine medizinische Fragen gestellt und dann vor allem Fallbeispiele diskutiert, die oft verschiedene Themen in einem Beispiel abhandeln. Diese mündliche Prüfung dauert etwa eine halbe bis eine Stunde. Wenn Sie auch den mündlichen Prüfungsteil bestanden haben, ist die gesamte Prüfung bestanden und Sie können die Erteilung einer Heilpraktikererlaubnis in die Wege leiten. Haben Sie diese, können Sie als Heilpraktiker/in praktizieren.

    Was passiert wenn ich die Prüfung nicht bestehe?

    Sollte Sie eine der beiden Prüfungsteile nicht bestehen, haben Sie die Möglichkeit, die Prüfung zu wiederholen. In dem Fall melden Sie sich einfach zum nächsten Prüfungstermin erneut wieder an. Allerdings müssen Sie dann wieder beide Prüfungsteile absolvieren und bestehen. Das bedeutet, wenn im ersten Durchgang die schriftliche Prüfung bestanden wurde und die mündliche nicht, muss im zweiten Termin noch einmal die schriftliche Prüfung abgelegt und bestanden werden, bevor es wieder in die mündliche Prüfung gehen kann.

    Erfahrungen

    1. Bericht:

    Erfahrungsbericht-Heilpraktiker-Ausbildung

    Renate Hennings, Düsseldorf

    Ich möchte nachfolgend ein wenig darüber berichten, wie ich dazu gekommen bin, heute als Heilpraktikerin mit eigener Praxis zu arbeiten. Der Weg dorthin war sicherlich alles andere als geradlinig und ich musste einige Jahre warten – bewusst wie unbewusst – bis ich beruflich endlich dort angekommen bin, wo ich einer glücklich machenden Tätigkeit nachgehen kann.

    Mein berufliches Ziel war bereits als Kind, in die Medizin zu gehen. Mir schwebte natürlich Ärztin vor. Dieser Traumberuf hat mich auch wesentlich dazu motiviert, auf dem Gymnasium gute Noten zu erreichen, vor allem dann, als es Richtung Abitur ging. Der NC in Medizin ist ja berühmt-berüchtigt, daher war mit dem Abitur auch klar, dass es sicherlich mindestens zwei Wartesemester sein würden, bevor an ein Medizinstudium überhaupt zu denken war.

    Aber ich war natürlich gewillt, erstmal eine andere interessante Tätigkeit zu suchen. Ich machte eine Freiwilliges soziales Jahr bei einer Hilfsorganisation und war ein Jahr in Afrika. In dem Jahr dort lernte ich einen Deutschen kennen, der dort ebenfalls ein Freiwilliges soziales Jahr absolvierte, allerdings bei einem Entwicklungshilfeprojekt. Wie es manchmal so ist, stellte sich sogar heraus, dass wir aus der gleichen Region in Deutschland kommen.

    Wir verliebten uns und als das Jahr rum war, gingen wir gemeinsam zurück nach Deutschland. Er begann ein Ingenieursstudium und ich schaute mich ebenfalls nach Studienplätzen um, schon darauf gefasst, noch ein weiteres Jahr auf einen Platz warten zu müssen. Es kam anders – ich wurde schwanger und weniger als ein Jahr später waren wir nun zu dritt. Dass beide Elternteile einen stressigen Studiengang absolvieren, kam nicht infrage. Wir sprachen ausführlich über unsere Möglichkeiten und ich entschloss mich dann, in eine Ausbildung zu gehen.

    Ich habe dann auch einen Ausbildungsbetrieb gefunden, der mit der Kindererziehung einigermaßen vereinbar war. Ich war somit zu festen Zeiten in der Ausbildung, mein Freund studierte und erzog unser Kind da drumherum und zusammen mit unseren Eltern kriegten wir es dann doch ganz gut hin. Die Ausbildung beendete ich und der Betrieb übernahm ich auch als Fachkraft mit halber Stelle.

    Es folgte wenig später Kind Nummer Zwei und mein einstiger Wunschberuf war in weite Ferne gerückt. Doch ganz vergessen war die Medizin nicht. Kleiner Zeitsprung, mein Mann war nun erfolgreich in seinem Job etabliert, die Kinder waren ein wenig selbständiger und ich arbeitete weiter halbtags bei der Firma, bei der ich gelernt hatte. Aber mir wurde klar, dass sich für mich was ändern musste. Ich wollte wieder an den Wunschtraum anknüpften und begann nach etwas zu suchen, was dem nahe genug kam.

    Ein Medizinstudium war mir zu einer zu großen Hürde geworden, aber ich interessierte mich nun mehr auf die Ausbildung zur Heilpraktikerin. Auch hier konnte ich medizinisch tätig sein und den Menschen helfen. Das kam meinem Traumjob mehr als nah genug.

    Auf der Suche nach der richtigen Schule wurde mir schnell klar, dass ich die Ausbildung am besten als Fernstudium absolvieren sollte. Das erlaubte mir die größte Flexibilität und ich konnte noch für die Ausbildungszeit berufstätig bleiben. Die Kosten für die Ausbildung muss man schließlich selbst tragen, da ist eine Berufstätigkeit nicht von Nachteil. Zudem konnte ich beim BTB Bildungswerk – die Fernschule, für die ich mich entschied – eine kostenlose Probephase durchlaufen.

    Aber ich bin in der Heilpraktiker-Ausbildung am BTB Bildungswerk geblieben. Der Stoff war interessant und entsprach genau den Vorstellungen, die ich von der Ausbildung hatte. Meine Erwartungen waren mehr als erfüllt. Das Lernen fiel mir durch den Spaß erstaunlich leicht und es erforderte nur ein wenig Neuorganisation, um in meinem Alltag die notwendige Lernzeit für die Ausbildung freizubekommen.

    Am BTB Bildungswerk sind Praxisseminare am Ende der Ausbildung Bestandteil. Das war der einzige Termin, zu dem ich persönlich musste. Das ließ sich ebenfalls sehr gut bewerkstelligen und dort konnte ich dann auch einmal die ganze gelernte Theorie in der Praxis anwenden. Natürlich war mir das sehr wichtig, den der Job des Heilpraktikers ist ohne ein wenig Praxisanwendung im Vorfeld zu kennen, eigentlich nicht durchführbar.

    Dann ging es an die Heilpraktikerprüfung, die beim Gesundheitsamt bei mir in der Stadt stattfand. Die Anmeldung war auch denkbar einfach und einen Termin für die Prüfung habe ich dann auch schnell erhalten. Vor der Prüfung war ich natürlich nervös, aber ich bin sehr gut zurechtgekommen und habe die Prüfungen bestanden. Damit konnte ich als Heilpraktikerin tätig werden.

    Mit meiner Familie war bereits alles besprochen und ich hatte mir schon etwas für die eigene Praxis überlegt. Als ich die richtigen Räumlichkeiten gefunden hatte, kündigte ich meinen bisherigen Job und machte mich als Heilpraktikerin selbständig. Über die ersten Monate hinweg habe ich mir einen Kundenstamm erarbeitet und bin nun im Stadtteil mit meiner Praxis fest etabliert. Für mich war dieser Schritt genau der richtige und kann heute sagen, dass ich den besten Job überhaupt mache mit allen Freiheiten und Verpflichtungen, die eine eigene Praxis mit sich bringen.

    2. Bericht:

    Gudrun Richarz, Bad Godesberg

    Mein Weg zur Tätigkeit als Heilpraktiker startete an einem völlig anderen Punkt. Ich war als Jugendlicher und junger Erwachsener eher so der Typ, der alle gerne auf sich hat zukommen lassen. Wer Hilfe brauchte, hat sie von mir bekommen. Das habe ich immer schon gerne gemacht. Mit mir selbst konnte ich lange Zeit aber nicht so recht etwas anfangen.

    Durch das Abitur habe ich mich schon ein wenig gequält, ein Studium sollte es dann auf jeden Fall nicht werden. Noch mehr irgendwo rumsitzen und jemanden zuhören, wollte ich nicht. Ich habe mir daher eine Ausbildung gesucht, die mich ansprechen sollte und möglichst vielfältig war. Das hat sich schnell als Trugschluss herausgestellt. Einen Ausbildungsplatz hatte ich zwar schnell gefunden, aber die Tätigkeiten klangen spannender, als sie am Ende waren.

    Weil mir nichts Besseres einfiel, habe ich die Ausbildung dann aber durchgezogen und bin dann auch in meinem gelernten Job hängen geblieben. Im Vergleich zur Ausbildung gab es hier einen Unterschied: Noch mehr am Schreibtisch sitzen und auf den Monitor starren. Gefangen in der eigenen Routine und Bequemlichkeit habe ich das ganze gut drei Jahre ausgehalten, dann ging es nicht mehr.

    Ich wollte etwas anderes und eine anregende Diskussion mit zwei alten Schulfreunden hat mich erst auf den richtigen Weg gebracht. Mir war erst an dem Abend aufgefallen, wie unterschiedlich mich meine Freunde sahen zu dem, wie ich mich sah. Mein Leben musste in neue Bahnen und dazu gehörte ein Job, der mir Spaß machte.

    Wie genau ich auf die Heilpraktiker-Ausbildung stieß, weiß ich nicht mehr, aber dieser Beruf sprach mich direkt an. Ich wusste plötzlich, dass Heilpraxis etwas war, was ich wollte und was ich konnte. Stellte sich die zweite Frage, wie die Ausbildung zum Heilpraktiker abläuft. Das konnte ich dank Internetrecherche auch schnell in Erfahrung bringen und war erleichtert, dass ich im Grunde sofort eine Ausbildung anfangen konnte – wenn ich wollte.

    Und ich wollte. Eine Vollzeitausbildung kam nicht infrage, da mein bisheriger Job die Ausbildung finanzieren musste. Die besten Möglichkeiten sah ich in einem Fernstudium und lag damit goldrichtig. Gemacht habe ich den Fernlehrgang an der SGD Darmstadt. Das ist eine erfahrene und etablierte Fernschule, die bei vielen Fernausbildungen ganz vorne dabei ist – in Sachen Qualität. Das war mir auch wichtig, denn anscheinend treiben sich genug unseriöse Anbieter auf dem Bildungsmarkt herum.

    Wenig später hatte ich mich bei der SGD Darmstadt für die Heilpraktiker-Ausbildung angemeldet. Ich konnte sofort dank Zugriff auf den Online-Campus starten und mir die Studienmaterialien in Ruhe ansehen. Ich hätte innerhalb von vier Wochen noch zurücktreten können, aber in der Zeit hatte ich schon eineinhalb Themen durchgearbeitet und war mit wachsender Begeisterung dabei. Mit dem Smartphone zu lernen, war schon eine geile Erfahrung.

    Die Betreuung, wenn bei mir mal eine Frage auftauchte, war auch wirklich super. Alles lief online zusammen und konnte schnell bearbeitet und kommuniziert werden, das betraf auch meinen Kontakt zur Fernschule. Das ist wirklich bequem und ich konnte in hohem Maße flexibel an die Ausbildung rangehen. Nur für die Praxisseminare musste ich physisch vor Ort sein, aber das habe ich sehr gerne in Kauf genommen. Vor allem fand ich es wichtig, die gelernten Sachen auch einmal unter Anleitung live anwenden zu können.

    Die Prüfung war dann auch kein Problem mehr und ich habe mich schnell als Heilpraktiker selbständig gemacht. Die Kündigung in meinem alten Job konnte ich gar nicht schnell genug meinem Chef vorlegen. Und nun war ich mein eigener Chef, wenn auch noch ohne Kundschaft. Die kam dann aber nach und nach und habe mir heute eine gute Existenz mit meiner Praxis aufbauen können.

    3. Bericht:

    heilpraktiker-ausbildung-erfahrung

    Karla Meyer, Berlin

    Man könnte ein wenig sagen, dass die Heilpraxis mich gefunden hat und nicht umgekehrt. Ich habe nämlich lange gar nicht darüber nachgedacht, einen Beruf wie den der Heilpraktikerin auszuüben. Ich hatte zwar davon gehört, aber mir vorzustellen, in eine solche Richtung zu gehen oder gar eine eigene Praxis zu haben … Nun, heute ist alles anders und ich möchte ein wenig über meine Ausbildung zur Heilpraktikerin berichten.

    Nach der Schule und Ausbildung ging es zunächst in einen normalen Bürojob bei einer relativ großen Firma hier in der Stadt. Über den kann und brauche ich nicht viel zu erzählen. Der war so langweilig, dass meine Freundinnen und Freunde sehr schnell schon nicht mehr danach gefragt haben. Ich konnte es ihn nicht verübeln, auch wenn ich meinen Beruf nicht verabscheut habe oder etwas in der Richtung.

    Dass es aber auch nicht gerade die große Erfüllung war, war mir schon klar. Wenige Monate später traf ich mich mit einer Freundin, die mittlerweile in einer anderen Stadt lebte, die in einer ähnlich beruflichen Situation war wie ich. Nur sie hatte bereits etwas verändert und erzählte voller Freude und Stolz von ihrer eigenen Praxis und ihrer Tätigkeit als Heilpraktikerin. Sie scherzte noch, dass das eigentlich eher ein Job für mich wäre, denn Gesundheit und anderen Menschen zu helfen, würde fast schon mehr zu mir als zu ihr passen.

    Es machte laut Klick in meinem Kopf. Noch am selben Abend suchte ich im Internet nach der Tätigkeit des Heilpraktikers und alles rund ums Thema. Ein paar Stunden habe ich damit zugebracht. Der Entschluss, selbst Heilpraktikerin zu werden, musste zu dem Zeitpunkt schon da gewesen sein. Ich wartete allerdings noch ein paar Wochen, dann suchte ich mir eine Heilpraktiker-Ausbildung im Fernstudium. Den sicheren Hafen des Bürojobs wollte ich noch in der Hinterhand behalten.

    Ich habe mich für Laudius entschieden, weil mir dieser Anbieter das deutlich beste Preis-Leistungsverhältnis zu haben schien. Wie es bei anderen Fernschulen aussieht, kann ich nicht sagen, aber ich bin mit der Ausbildung bei Laudius sehr zufrieden gewesen. Ich habe mir die einzelnen Themen nach einem genauen wöchentlichen Zeitplan erarbeitet. Wenn es sein musste, bin ich davon mal abgewichen – das Privatleben sollte schließlich nicht allzu sehr leiden – aber die Flexibilität des Fernstudiums ist da ein echter Vorteil.

    Die Unterlagen habe ich mir alle elektronisch vom Online-Campus geholt, auch die sonstige Kommunikation lief online ab. Besonders schön war der Austausch mit anderen Auszubildenden, auch wenn die in einer ganz anderen Stadt auf dem Sofa saßen. So konnte man auch die eine oder andere Frage untereinander klären, ohne gleich einen Lehrer anzuschreiben.

    Mit einem guten Gefühl bin ich dann in die Heilpraktikerprüfung gegangen – und das Gefühl hatte nicht getäuscht. Die Prüfung findet übrigens im Gesundheitsamt in der Nähe statt. Die Fernschule hat damit dann auch nichts mehr zu tun, die bereiten nur auf die Prüfung vor.

    Wie auch immer, nach erfolgreicher Prüfung war ich nun Heilpraktiktikerin. Ich plante meine Selbstständigkeit und suchte mir passende Räumlichkeiten in der Nähe meiner Wohnung. Die fand ich auch und dann habe ich meine eigene Praxis nach und nach eingerichtet und aufgebaut. Als der erste kleine Kundenstamm da war, habe ich meinen alten Job, den ich zeitmäßig schon reduziert hatte, gekündigt. Nun gehe ich voll und ganz in meiner Heilpraxis auf und weiß auch endlich reichlich von meinem Job zu erzählen.

    Gehalt nach der Ausbildung

    gehalt-als-heilpraktikerDie Gehaltsspanne bei den Heilpraktikern ist sehr groß. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren. Bei einer Anstellung als Heilpraktiker sind die Branche und auch die Berufserfahrung die wesentlichen Größen, die im Gehalt widergespiegelt sind. Heilpraktiker mit eigener Praxis sind freiberuflich tätig. Da eine konkrete Gehaltsaussage zu machen, ist noch einmal schwieriger. Bei einer selbstständigen Tätigkeit können Heilpraktiker den Preis ihrer Leistungen selbst bestimmen. Zudem ist der Tätigkeitsort beim Gehalt wichtig. Je nach Bundesland sind unterschiedliche Gehälter gegeben und es besteht ein Unterschied zwischen Stadt und Land.

    Als angestellter Heilpraktiker mit wenig Berufserfahrung und in einem kleinen Unternehmen liegt das Bruttomonatsgehalt auch schon mal deutlich unter 2.000 Euro. Vor allem im schlecht bezahlten Gesundheitswesen kann das der Fall sein. In anderen Branchen ist die Bezahlung meist deutlich besser. Mit steigender Erfahrung und steigender Unternehmensgröße geht es auch im Gehalt nach oben. Monatsgehälter deutlich über 4.000 Euro sind nach einigen Jahren durchaus möglich. In einer freiberuflichen Tätigkeit dürfte ein ähnliches Spektrum bei den Gehältern gegeben sein.

    Selbstständig als Heilpraktiker?

    Für die freiberufliche Tätigkeit als Heilpraktiker müssen Sie natürlich zunächst die Prüfung bestanden haben und eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilpraktiker-Tätigkeit vorweisen. Eine eigene Praxis erfordert neben dem fachlichen Wissen aber auch gewisse kaufmännische Kenntnisse. Vor allem in der Planungsphase ist es daher wichtig, dass Sie sich auch über den betrieblichen Aspekt ausreichend Gedanken machen.

    Ein Businessplan ist hier ein wichtiges Mittel, um die betriebliche Planung einmal zu konkretisieren. Hierin werden die Ziele festgehalten, auch an nackten Zahlen, die Chancen und Risiken dargestellt und einmal eine komplette betriebliche Sicht der Praxis aufgeführt. Auch Finanzierungsfragen sind hier wichtig sowie Maßnahmen, wie Sie und Ihre Praxis bekannt werden wollen. Kundschaft kommt für gewöhnlich nicht von allein.

    Im Rahmen dessen ist es auch wichtig zu wissen, dass es Gründungshilfen gibt. Diese können monetärer Natur sein, beispielsweise der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Dieser ist allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen gültig, unter anderem muss die Gründung aus Arbeitslosigkeit (Bezug ALG I) erfolgen. Für ALG-II-Empänger gibt es das – deutlich geringere – Einstiegsgeld. Weiterhin gibt es den ESF Existenzgründungszuschuss der Landesbank.

    All diese Zuschüsse erfordern einen vorher erstellten Businessplan. Viele Landkreise und Städte haben eine (kostenlose) Beratungsstelle für Existenzgründung. Die sieht je nach Landkreis und Stadt anders aus. Oft kann hier bei der Erstellung des Businessplans geholfen werden und es werden auch weitere Seminare angeboten, die die Existenzgründung erleichtern. Dazu zählen beispielsweise Seminare zur Buchführung, zum Marketing oder auch speziellere Themen wie Social Media Marketing.